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JAHRES – UND TAGESZEITEN VIII
Dämmrung senkte sich von oben,
schon ist alle Nähe fern;
doch zuerst emporgehoben
holden Lichts der Abendstern!
Alles schwankt ins Ungewisse,
Nebel schleichen in die Höh;
schwarzvertiefte Finsternisse
widerspiegelnd ruht der See.
Nur am östlichen Bereiche
ahn’ ich Mondenglanz und –glut,
schlanker Weiden Haargezweige
scherzen auf der nächsten Flut.
Durch bewegter Schatten Spiele
zittert Lunas Zauberschein,
und durchs Auge schleicht die Kühle
sänftigend ins Herz hinein.
Johann Wolfgang Goethe